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Juwelier Heinrich Schneider – seit 1888 –

Urkunde

Im Jahre 1888 eröffnete Heinrich Schneider, 29 Jahre alt, gebürtiger Hesse und nach Leipzig übergesiedelt, ein Einzelhandelsgeschäft mit Juwelen, Gold- und Silberwaren. Die Stadt war damals eine der blühenden Großstädte des Kaiserreichs. Schon in seinem Katalog von 1904 warb Heinrich Schneider mit seiner eigenen Werkstatt und empfahl seinen Kunden die Anfertigung von individuellem Schmuck und Umarbeitungen. Er war ein erfolgreicher Juwelier und belieferte nicht nur seine Kunden in vermögenden, bürgerlichen Kreisen und Adelshäusern, sondern stiftete auch kostbare Einzelstücke zu besonderen Anlässen. Unikate wie Schmuckteller und Tafelaufsätze sind Zeichen herausragender Gold- und Silberschmiedearbeiten. Dass bezeugt z.B. der 1904 zum 500-jährigen Jubiläum der Universität Leipzig gefertigte Schmuckteller aus Silber mit Talermünzen sämtlicher Kurfürsten und Könige Sachsens seit dem Jahr 1409. Heute sind dieser Schmuckteller und andere Ehrengeschenke im Stadtgeschichtlichen Museum der Stadt Leipzig zu sehen. Heinrich Schneider belieferte auch die hessische, großherzogliche Familie und wurde dort 1912 zum Hofjuwelier ernannt.

Sein Sohn Heinrich, genannt Heino, lernte den Beruf des Goldschmieds und konnte auf diese Weise zeitig mit in die Firma einsteigen. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1926 übernahm er das Juweliergeschäft. Das Angebot von Juwelen, Gold- und Silberwaren sowie die eigene Werkstatt behielt er bis zu seinem Tode 1955 bei. Sein Schwiegersohn Walter Dreyer, arbeitete schon seit 1948 mit im Geschäft und übernahm es 1955 zusammen mit seiner Frau Ingeborg Schneider. Walter Dreyer führte das Geschäft zielstrebig durch die schwierigen Jahre der DDR und übergab es 1994 seiner Tochter Cornelia. Cornelia Thoss-Dreyer ist Goldschmiedemeisterin und führt in 4. Generation das Geschäft weiter. Seit nunmehr fast 136 Jahren befindet sich das altehrwürdige Juwelier-Geschäft im Alten Rathaus. Die elegante Jugendstil-Ladeneinrichtung von 1907 ist erhalten geblieben.

Heute werden in der eigenen Werkstatt in Leipzig von Gold- und Silberschmiedemeister Herbert Thoss individuelle Schmuckstücke verschiedenster Art, aber auch Amtsketten und Kirchengeräte gefertigt. Tochter Franziska Thoss ist ausgebildete Goldschmiedin und arbeitet als Dr.-Ing. in Dresden.

Einige weitere Details finden Sie in einem Artikel auf Wikipedia.

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